Ihrhove Der erste eigene Honig schmeckte allen gut

Holger Weers
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Von Holger Weers
| 04.05.2024 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Beim Auftaktlied „Guck mal diese Biene da“ sangen und tanzten die Ihrhover Kinder begeistert mit. Fotos: Weers
Beim Auftaktlied „Guck mal diese Biene da“ sangen und tanzten die Ihrhover Kinder begeistert mit. Fotos: Weers
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Hautnahen Kontakt zur Natur haben die Ihrhover Grundschüler in ihrer Imkerei. Das „Leuchtturmprojekt“ wurde mit Bienenstich, Musik und prominenten Gästen gefeiert.

Ihrhove - Die Mehrzweckhalle der Grundschule Ihrhove platzte jüngst aus allen Nähten. Wie in einem Bienenstock wuselten Kinder, Eltern und Lehrkräfte herum, um einen Platz zu finden. Alle wollten bei der Einweihungsfeier der schuleigenen Imkerei dabei sein.

Einige Jungen und Mädchen führten einen Tanz auf und sangen das Lied „Guck mal diese Biene da“. Dafür bekamen sie reichlich Applaus. Nach einer Begrüßung und Einstimmung auf das Thema durch die pädagogische Mitarbeiterin und Initiatorin des Projektes, Heidrun Haase, trat Theo Douwes ans Mikrofon.

Gemeinde war zunächst skeptisch

„Als das Projekt an uns herangetragen wurde, gab es durchaus Bedenken. Bienen und Kinder, geht das gut?“, sagte Westoverledingens Bürgermeister. Die Gemeindeverwaltung habe sich nicht zuletzt im Hinblick auf Allergien Sorgen gemacht.

Die Schule habe jedoch alle Bedenken ausräumen können. „Wir machten eine 180-Grad-Wende. Es hat sich ein tolles Projekt entwickelt, auch Dank Heidrun Haase, die Triebfeder des Ganzen war“, lobte Douwes und bezeichnete die Schulimkerei als Leuchtturmprojekt in der Gemeinde.

Viele Gäste vor dem Bienenhaus: Ehrenbürgermeisterin Hedwig Pruin (fünfte von links), Theo Douwes (Mitte) und Gitta Connemann (dritte von rechts) gingen bei einer Führung mit.
Viele Gäste vor dem Bienenhaus: Ehrenbürgermeisterin Hedwig Pruin (fünfte von links), Theo Douwes (Mitte) und Gitta Connemann (dritte von rechts) gingen bei einer Führung mit.

Dessen Schirmherrin ist die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. „Es ist toll, wie Ihr für eure Schule kämpft. Und alle haben das mitgetragen. Ihr seid ein Vorbild für andere Schulen“, betonte die Schirmherrin. Mit einem Quiz stellte Gitta Connemann das Bienenwissen der Kinder auf die Probe. Doch die waren gut vorbereitet und kannten die Antworten auf die meisten ihrer Fragen.

Bereits im August 2022 hatte das Imkereiprojekt an der Schule seinen Anfang genommen. Die Idee stammt von Heidrun Haase, die selbst Imkerin ist. Zu Beginn des vergangenen Schuljahres zogen die ersten Bienen ein. In zwei Arbeitsgemeinschaften wurden die Kinder zu „Mini-Imkern“ ausgebildet.

Ortsansässige Firmen spendeten

Mit Unterstützung des Schulfördervereins wurden Fördermittel bei der Bingo-Umwelt-Stiftung, der Barthel-Stiftung, der Stiftung Bildung und der Umweltstiftung Weser-Ems eingeworben. Davon konnten Schutzanzüge, eine Honigschleuder, ein Wachsschmelzer, Unterrichtsmaterial, Beuten (Behausung der Bienen) und einiges mehr angeschafft werden.

Sogar ein Bienenlehrpfad mit vielen Informationstafeln konnte durch die Förderungen finanziert werden.

Ortsansässige Firmen stellten Obstbäume, Heckenpflanzen, Stauden, Blumenzwiebeln und Schilder zur Verfügung und spendierten Kuchen für die Einweihungsfeier. Prowin-Direktorin Karin Fennen aus Rhauderfehn stellt für zwei Jahre einen mobilen Bienenstock zur Verfügung.

Drei Bienenvölker leben mittlerweile im Bienenhaus vor der Grundschule. Der erste Honig ist bereits geerntet und abgefüllt.

Eine Gruppe Schüler stellte das Projekt vor. Sie zeigten Fotos und berichteten über die Anfänge ihrer Imkerei. Dabei trugen sie die Anzüge, die sie bei der Arbeit mit den Bienen vor Stichen schützen.
Eine Gruppe Schüler stellte das Projekt vor. Sie zeigten Fotos und berichteten über die Anfänge ihrer Imkerei. Dabei trugen sie die Anzüge, die sie bei der Arbeit mit den Bienen vor Stichen schützen.

„Die Bienen bieten den Kindern vielfältige Möglichkeiten für praktisches und handlungsorientiertes Lernen, sind aber auch ein Stück Umweltschutz“, erklärte Haase. „Die Kinder haben den direkten Kontakt zur Natur und zu lebenden Tieren. Zwar sind Bienen keine Streicheltiere, aber auch sie wollen umsorgt und gepflegt werden.“

Nach dem offiziellen Teil gab es ein buntes Bienenfestprogramm mit Führungen, einem Vortrag und Bastelaktionen. Es wurden Honigwaffeln und Bienenstich serviert und die Gäste konnten auch probieren, wie lecker der Ihrhover Schulhonig schmeckt.

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